>
Ich bin zum Zombie mutiert! Nicht weil ich eine FFP2 Maske, die einem aufgepusteten Entenschnabel gleicht, trage, nein, weil ich keine Maske trage. Nun kann ich mich
sicherlich nicht besonders ausgeprägter Schönheit rühmen, aber hässlich bin ich auch nicht.
Dass das Alter kleine Fältchen in meinem Gesicht hinterlassen hat, ist unvermeidbar,
aber muss man mich deshalb gleich so feindselig mustern? Ich gucke auch nicht grimmig oder verzerre mein Gesicht, habe keine drohende Zornesfalte zwischen den Augenbrauen.
Im Gegenteil ich betrachte meine Mitmenschen durchaus wohlwollend und freundlich,
oft lächle ich sie sogar an. Ihr Lächeln sehe ich nicht!
Vermutlich lächeln sie auch gar nicht, wenn sie mich kontrollfreakartig hinter ihrer Maske fragen: „Wo ist ihre Maske?“ Oder mich oberlehrerhaft auffordern, gefälligst meine Maske aufzusetzen oder mir ganz konsequent verkünden: „ Ohne Maske kommen Sie hier nicht rein!“
Diejenigen, die sich (noch) nicht berufen fühlen verbal für vermeintliches Recht und Ordnung
zu sorgen, werfen mir fragende bis tadelnde Blicke zu oder gehen mir großbogig aus dem Weg.
Kein schönes Gefühl, keine angenehme Situation – ich bleibe zu Hause.
Schuld daran sind natürlich die unvernünftigen Infektionszahlen, die sich rücksichtslos
in die Höhen schwingen und mit exponentiellem Wachstum drohen.
Können wir sie mit dem Maskenopfer besänftigen?
Lassen sie ab vom stetigen Anstieg, wenn wir uns alle brav maskieren?
Dass Ärzte noch zu Jahresbeginn Masken als gegen das Virus wirkungslos erklärten
– vergessen!
Dass Kinder durch das Tragen von Masken wegen des hohen verbleibenden Anteils
von Kohlendioxyd im Mund-Nasenschutz gefährdet sind
– toleriert.
Dass es viele Menschen gibt, die krankheitsbedingt keine Maske tragen können
– ignoriert.
Ob sinnlos, gefährlich oder diskriminierend, man muss Maske tragen, sonst wird man zum Staatsfeind erklärt – und wer will das schon?
Also Maske auf,
trotz Asthma, trotz Herz-Kreislaufproblem, trotz Panikattacke, trotz Hautreizung.
Lieber ringe ich nach Luft, bekomme Herzrasen, spüre aufkommende Panik und kippe
eventuell um, als dass ich mich zum Außenseiter und Sündenbock mache.
Die Kosten für meine ärztliche Behandlung trägt ja Gott sei Dank die Krankenkasse.
AST – 2. November 2020